Hallo liebe YLs und OMs,
ich möchte Euch heute von unserem Fieldday in Sandesneben berichten. Der eine oder andere wird diesen Standort sicher noch kennen.
Wir waren vor etwa 20 Jahren von dort schon mal mit DL0HM in der Luft.
Diesmal haben wir unser Clubrufzeichen DF0HM verwendet. Mit dabei waren auch YLs und OMs von E13. Sie haben am IARU Region 1 Kurzwellen-Fieldday teilgenommen. Rufzeichen DL0AT/p.
Die vier Antennen (7 Element nach DK7ZB) hatte ich bereits unter der Woche nach Sandesneben gebracht und bei Kay, einem langjährigen Freund aus meiner Schulzeit, geparkt. Den Gittermast aus Flächenrostmaterial hatten Holger (DG2HH) und ich schon in Rahlstedt vormontiert und ihn dann am Freitag Mittag mit zwei Mastsegmenten und einem Hilfsmast nach Sandesneben (JO53FQ) gebracht.
Unser UKW-Contest war der IARU Region 1 VHF-Contest. Dazu hatte ich eine Konstruktion mit vier übereinander (vertikal) gestockten Antennen gebaut.
Das Ganze sah folgendermaßen aus: 7,6m Gittermast. Diesen Mast habe ich aus ausrangierten 35mm Flächenrostmaterial zusammengeschraubt. Vorteil dieser Konstruktion: Der Mast läßt sich nach Gebrauch komplett demontieren. Am oberen Ende des Mastes wurde eine Plattform mit Oberlager montiert. Der Rotor war etwa 2m tiefer, ebenfalls auf einer Plattform, installiert. Über dem Oberlager kam noch 60cm des drehbaren Stahlrohrs plus 90cm Vierkantrohr 40x40x5mm bis zur 1. Antenne. Danach kamen nach jeweils 2,9m die drei restlichen Antennen. Die Gesamthöhe dieser Anlage war demnach 17,8m !
Die Bauweise mit dem Vierkantrohr habe ich gewählt, weil dadurch alle Antennen den exakt gleichen Abstand und die gleiche Richtung haben. Und zwar ohne die einzelnen Antennen mühsam auszurichten.
Unsere fehlende Erfahrung mit solch einem großen Gebilde hätte aber beinahe zu einem Totalschaden geführt.
Wir haben die Hebelwirkung bzw. Kopflastigkeit der Konstruktion gewaltig unterschätzt.
So kam es, dass unser Gittermast schon fast senkrecht stand, die Antennen aber noch nahezu waagerecht in der Luft hingen. Ihr könnt Euch das Drama auf dem Video DJI_0381 (Grüner Button, Ordner DB1WA – Axel) anschauen. Es ist das 2. (Drohnen-) Video. Auch die anderen Bilder und Videos sind sehr schön und vermitteln einen guten Eindruck von unserem gemeinsamen Fieldday.
Die Katastrophe ist zum Glück ausgeblieben. Dennoch waren die Vierkantrohre unter und über der 1. Antenne verbogen. Die Bilder zeigen das recht deutlich. Mit Hilfe der Abspannung (am Oberlager unter der 3 Antennen (von unten gezählt)) konnten wir den Turm aber einigermaßen senkrecht ausrichten.
Trotz dieser jetzt nicht mehr optimalen Konfiguration funktionierte die Antennenanlage wirklich gut. Das SWR-Meter am IC-9700 zeigte keinerlei Rücklauf an.
Wir haben mit nur 100 Watt und ohne Vorverstärker diverse Stationen mit mehr als 700Km Entfernung erreicht. ODX: 762 Km: HB9CLN in JN37XA. Schlussendlich standen, unter anderen, 8 Stationen mit über 700 Km und 6 Stationen mit über 600 Km Entfernung im Logbuch.
Die UKW-Contestcrew bestand aus Matthias (DK5EM – Z07). Holger (DG2HH – Z07) Horst (DL4XH – Z70), Torsten (DK8XY – E13), Thomas (DH1TL – E13) und Dirk (DK5HQ – Z07).
Auffällig war, dass das Prasseln und Rauschen deutlich anstieg, wenn wir die Antenne in Richtung des Dorfes Sandesneben (unser Standort: JO53FQ 86) drehten. Das ist eine bedenkliche Entwicklung. Aber wohl nicht mehr zu ändern.
Am Ende haben wir den Turm (und alle Antennen) sogar heil wieder herunter gebracht. Dazu wurde auf Betreiben von Holger (DG2HH) der Hilfsmast etwas verlängert und zwei der Abspannungen, die am Oberlager unterhalb der 3. Antenne angebracht waren, am längeren Hilfsmast befestigt. Mit den beiden anderen Seilen wurden die Antennen in der Querrichtung stabilisiert.
Der Auf- und Abbau unserer Antenne wäre ohne die Hilfe (mit Rat UND Tat) der YLs und OMs von E13 niemals möglich gewesen.
Auch der Strom und unser Stationszelt wurden von E13 bereitgestellt.
Deshalb spreche ich noch mal meinen besonderen Dank am die YLs und OMs von E13 aus.
Wir von Z07 und Z70 waren nur unzureichend (vorsichtig ausgedrückt) auf den Fieldday vorbereitet. Ich selbst war noch in der Nacht vom 5. auf den 6. September mit Arbeiten an der Antenne, genauer gesagt mit der Konfiguration der 4 Antennenkabel, beschäftigt. So dass mir praktisch keine Zeit blieb um mich um die anderen Dinge zu kümmern, die für das Gelingen eines Fielddays nötig sind.
Aufgrund unserer neuen Erfahrungen überlegen wir, beim nächsten Fieldday die Antennen in H-Form aufzubauen. Dadurch wird die Konstruktion deutlich stabiler und es ist kein Oberlager mit Abspannung innerhalb der Antennen erforderlich. Das letzte Wort dazu ist aber noch nicht gesprochen.
Ich hoffe, dieser Bericht hat Euch gefallen und hat bei dem einen oder anderen den Ehrgeiz geweckt, beim nächsten Fieldday mit einzusteigen.
VY 73 Dirk (DK5HQ)